NATO-Länder planen Drohnenmauer an der russischen Grenze

Geschrieben von Peter Zeifert

3 Wochen vor

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25/05/2024
Welt
Foto: Shutterstock.com
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Die neue Drohnenmauer der NATO zielt darauf ab, die Grenze gegen russische Provokationen zu verstärken.

Baltische Länder, Norwegen, Finnland und Polen bereiten sich darauf vor, eine "Drohnenmauer" entlang ihrer Grenze zu Russland zu errichten, wie die litauische Innenministerin Agnė Bilotaitė bei einem kürzlichen Treffen mit ihren Amtskollegen bekannt gab.

Eine neue Ära der Grenzsicherung

„Dies ist ein völlig neues Konzept – eine Drohnenmauer von Norwegen bis Polen. Unser Ziel ist es, Drohnen und andere Technologien zu nutzen, um unsere Grenzen zu schützen. Nicht nur mit physischer Infrastruktur und Überwachungssystemen, sondern auch mit Drohnen und anderen Technologien, die es uns ermöglichen, gegen Provokationen unfreundlicher Länder vorzugehen und Schmuggel zu verhindern“, sagte Bilotaitė gegenüber BNS.

Im Rahmen dieser Initiative werden die teilnehmenden Nationen Drohnen zur Grenzüberwachung einsetzen und Systeme zur Abwehr feindlicher Drohnen einrichten.

Litauen, das in diesem Bereich bereits proaktiv ist, hat eine spezielle Einheit innerhalb seines Grenzschutzdienstes geschaffen, die sich der Nutzung unbemannter Luftfahrzeuge widmet.

Verstärkung der Verteidigungsmaßnahmen

„Als Land haben wir in diese Richtung viel unternommen. Andere Länder müssen möglicherweise mehr investieren und sich vorbereiten“, betonte Bilotaitė und merkte an, dass Litauen plant, weitere Drohnen und Anti-Drohnen-Systeme zu kaufen.

Der Zeitrahmen für die vollständige Umsetzung der "Drohnenmauer" bleibt jedoch ungewiss.

„Heute haben wir uns auf diese Idee geeinigt; der nächste Schritt ist ein Plan mit konkreten Maßnahmen. Der genaue Zeitplan für den Beginn dieses Projekts ist noch nicht festgelegt“, fügte sie hinzu. Bilotaitė deutete an, dass die Europäische Union das Projekt finanzieren könnte.

„Wenn wir uns auf gemeinsame Lösungen einigen, können wir europäische Mittel beantragen. Wenn wir den Bedarf als Region darstellen, besteht eine hohe Chance, dass wir Finanzierung von der Europäischen Kommission erhalten“, schloss sie.

Eine breitere Verteidigungsstrategie

Im Februar berichtete die Times, dass die baltischen Staaten über 1.000 Betonbunker entlang ihrer Grenzen zu Russland und Belarus errichten werden.

Diese „Baltische Verteidigungslinie“ wird Panzerabwehrminen, Gräben, Stacheldraht und sogenannte Drachenzähne – pyramidenförmige Panzerhindernisse aus Beton oder Stahlbeton – umfassen. Auch Munitionsdepots werden in Grenznähe eingerichtet. Der Baubeginn ist für Januar nächsten Jahres geplant.

Im Jahr 2024 räumten Militärs aus mindestens zehn NATO-Ländern ein, dass eine potenzielle russische Aggression gegen Bündnismitglieder in naher Zukunft eine realistische Bedrohung darstellt.

Der polnische Verteidigungsminister bemerkte, dass die Republik einen Angriff Russlands nach dem Ende des Krieges in der Ukraine nicht ausschließt.

Als Reaktion darauf hat das polnische Verteidigungsministerium konkrete Schritte unternommen, um dieser Bedrohung zu begegnen, darunter die Unterzeichnung von Verträgen über Waffen im Wert von über 4 Milliarden Euro, hauptsächlich mit polnischen Verteidigungsunternehmen.